Portugal, ein Land der Pferde, überall sieht man stolze Lusitanos – so die Vorstellung, die Realität sieht leider anders aus: die Wirtschaftskrise hat auch hier zugeschlagen. Halbverhungerte, angebundene Pferde von Privatleuten, der „Überschuss“ aus der Zucht, der nicht teuer verkauft werden kann, ausrangierte Zuchtstuten und Hengste, für die es keine Verwendung mehr gibt. Pferde die sich selbst überlassen werden, ohne Futter und Wasser – in einem Land, in dem  im Sommer Temperaturen über 40 Grad nicht unüblich sind. Pferde, die  werden, oder zum Sterben einfach ausgesetzt werden, weil es am Geld fehlt, um sie zu erlösen. Da der Tierschutz in südlichen Ländern bekanntermaßen einen niedrigeren Stellenwert hat als hier, gab es für diese Tiere leider sehr wenig Hoffnung.

Eine ausgewanderte Engländerin namens Sharon Clarke hat im Sommer 2012 beschlossen, dass sie das Leid nicht länger mit ansehen kann, sondern handeln muss. Das war die Gründungsstunde des gemeinnützigen Vereins „Their Voice Portugal“. Sharon kümmert sich seitdem hauptberuflich um all diese armen Geschöpfe. Nimmt sie auf, lässt sie tierärztlich und vom Schmied versorgen, päppelt sie auf, zeigt ihnen dass nicht alle Menschen schlecht sind und sucht neue Zuhause auf Lebenszeit für ihre Schützlinge. Einige ältere oder kranke Pferde bekommen bei ihr und ihrer Familie ihr Gnadenbrot. Derzeit versorgt Sharon auf dem Hof ca. 50 Pferde. All diese Arbeit macht sie weitestgehend alleine, meist haben wir zur Unterstützung Voluntäre vor Ort. Ihr Mann Steve unterstützt sie wo er kann, muss aber auch arbeiten gehen, um die Farm und den Lebensunterhalt der Familie zu sichern. Seit 2013 wird sie dabei auch von einem kleinen Team in Deutschland unterstützt, dass auf Facebook die Seite „Ihre Stimme Portugals“ administrativ betreut und dabei hilft die Pferde auch in Deutschland zu vermitteln. Sharon konnte in den vergangenen 8 Jahren mehrere Hundert Pferde vermitteln und hat sie so vor dem sicheren Tod oder einem Leben in Misshandlung gerettet.